Es ist Zeit. Zeit für mehr Inklusion! Am kommenden Sonntag, dem 05. Mai, findet der jährliche Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen statt. Dieser bedeutungsvolle Tag soll vor allem eines: Bewusstsein schaffen. Und zwar für die Herausforderungen, denen Menschen mit Behinderungen gegenüberstehen können. Natürlich wird auch die Bedeutung von Inklusion und Gleichstellung an diesem Tag besonders hervorgehoben.
Vor allem in Deutschland besteht noch viel Handlungsbedarf, was die Umsetzung inklusiver Maßnahmen angeht. Das zeigt unter anderem das Ergebnis der zweiten Prüfung, der Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, der UN-BRK.
In der schulischen Bildung, der Beschäftigung in Werkstätten und der Unterbringung in großen stationären Wohneinrichtungen muss die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen noch viel mehr gestärkt werden, es gibt keine unabhängige Überwachungsstelle für den Gewaltschutz in Einrichtungen, die Chancen zur Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung sind noch nicht gut und viele weitere Punkte.
Eine Studie der Aktion Mensch zeigt sogar, dass Deutschland in der Beurteilung der Fortschritte der Umsetzung der UN-BRK im Verhältnis zu anderen Ländern deutlich schlechter abschneidet.
Was ist das Ziel?
Das Hauptziel des Europäischen Protesttags ist es, auf die Rechte und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen und für eine inklusive Gesellschaft zu kämpfen, in der jeder Mensch gleiche Chancen und Möglichkeiten hat. Dies beinhaltet den Zugang zu Bildung, Arbeit, Gesundheitsversorgung, Freizeitaktivitäten und vielem mehr, ohne dass Barrieren im Weg stehen.
Während der Europäische Protesttag oft mit Demonstrationen, Kundgebungen und anderen Formen des Aktivismus verbunden ist, gibt es auch zahlreiche Feierlichkeiten und Veranstaltungen, die die Leistungen und Beiträge von Menschen mit Behinderungen würdigen. Diese reichen von kulturellen Veranstaltungen und Kunstausstellungen bis hin zu Workshops und Informationsveranstaltungen.
Kurz zur Geschichte
Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen wurde erstmals im Jahr 1992 ins Leben gerufen. Er geht auf eine Initiative des Deutschen Behindertenrats zurück und wurde seitdem von zahlreichen Organisationen in ganz Europa unterstützt. Die Wahl des Datums, dem 5. Mai, orientiert sich am Jahrestag der Gründung der EU, am 5. Mai 1949.
Wie könnt ihr euch beteiligen?
Es gibt viele Möglichkeiten, sich am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen zu beteiligen.
Ihr könnt…
… euch über die Herausforderungen informieren, denen Menschen mit Behinderungen gegenüberstehen können und so euer Bewusstsein und Verständnis vertiefen
… an einer lokalen Veranstaltung teilnehmen
… euch für inklusive Praktiken am Arbeitsplatz oder in der Gemeinde einsetzen.
Jeder Beitrag, egal wie groß oder klein, kann einen positiven Unterschied machen.
Immer noch fehlt zu großen Teilen das Bewusstsein für die Bedeutung von Inklusion in unserer Gesellschaft. Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ist eine wichtige Gelegenheit, um genau dieses Bewusstsein zu schaffen, zu schärfen, Barrieren abzubauen und für eine inklusive Gesellschaft einzutreten. Eine Gesellschaft, die ihre Vielfalt schätzt und respektiert.